Der menschliche Faktor: Was KI bei der Jobsuche nicht leisten kann

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Marc von Ah

Marc ist erfolgreicher Karriere-Coach, Bewerbungsexperte und Trainer für Stellensuchende. Im Auftrag verschiedener RAV und Firmen hat er in den letzten rund vier Jahren in mehr als 1200 Kursstunden und Einzelcoachings über 500 Stellensuchende betreut.
Er ist spezialisiert auf Stellensuchende 45+ und bietet für Unternehmen auch Newplacements an.

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Der menschliche Faktor: Was KI bei der Jobsuche nicht leisten kann

Künstliche Intelligenz hat die Jobsuche revolutioniert. Von automatisierten Bewerbungschecks bis hin zu optimierten Lebensläufen – KI kann viel. Doch es gibt Dinge, die KI nicht leisten kann: Sie hat klare Grenzen. Denn am Ende geht es nicht nur um Keywords und Algorithmen, sondern um dich als Mensch.

Wo also stösst KI an ihre Grenzen? Und warum sind menschliche Faktoren nach wie vor entscheidend für eine erfolgreiche Bewerbung? Lass uns das genauer anschauen.

1. Authentizität: KI kann perfekte Texte schreiben – aber nicht dich ersetzen

Ja, KI kann ein formal einwandfreies Anschreiben generieren. Aber kann sie deine Persönlichkeit transportieren? Eher nicht. Der persönliche Funke, der ein gutes Anschreiben von einer austauschbaren Standardbewerbung unterscheidet, kommt von dir.

Authentizität bedeutet, dass du nicht nur sagst, was du kannst, sondern auch, wer du bist. Was motiviert dich? Warum willst du genau diesen Job? Das sind Fragen, die KI nur oberflächlich beantworten kann. Du hingegen kannst deine echten Erfahrungen und Überzeugungen einbringen – und das macht den Unterschied.

Beispiel-Prompt für dein Anschreiben:

				
					 „Formuliere ein Anschreiben für eine Stelle als [Jobtitel] bei [Unternehmen]. Meine Stärken sind [Stärken], meine Motivation für diese Stelle ist [Grund]. Der Ton soll professionell, aber persönlich sein.“
				
			

Nutze KI als Hilfsmittel, aber achte darauf, dass deine eigene Handschrift erhalten bleibt.

 

2. Kulturelle Passung: Nur du weisst, wo du wirklich hingehörst

Jedes Unternehmen hat seine eigene Kultur. Manche sind dynamisch und schnelllebig, andere legen Wert auf Stabilität und Tradition. KI kann zwar Unternehmenswerte auswerten oder Mitarbeiterbewertungen analysieren, aber ob du dich in einem Team wohlfühlst, kannst nur du selbst herausfinden.

Der entscheidende Faktor ist dein Bauchgefühl. Ein Vorstellungsgespräch, ein Probearbeitstag oder einfach ein Blick auf die Kommunikation im Unternehmen sagen oft mehr als jede Datenanalyse. Wie gehen die Leute miteinander um? Fühlst du dich willkommen?

Tipp: Geh über die Stellenausschreibung hinaus. Schau dir Social-Media-Auftritte des Unternehmens an, lies Erfahrungsberichte auf Plattformen wie Kununu oder Glassdoor und – wenn möglich – sprich mit aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitenden.

3. Networking: Beziehungen baut man nicht mit Algorithmen auf

Ein starkes Netzwerk ist Gold wert. Empfehlungen, Insider-Infos zu neuen Jobs oder einfach ehrlicher Rat – all das bekommst du nur von echten Menschen. KI kann dir Vorschläge für Kontakte machen, aber sie kann kein echtes Vertrauen aufbauen.

Persönliche Kontakte entstehen durch Austausch, durch Geben und Nehmen. Ein kurzes Gespräch auf einer Veranstaltung, ein gemeinsames Projekt oder einfach eine nette Geste – all das bleibt in Erinnerung.

Beispiel-Prompt für Networking: 

				
					„Formuliere eine höfliche und persönliche LinkedIn-Nachricht, in der ich mich bei [Person] für das Gespräch über [Thema] bedanke und Interesse an weiterem Austausch zeige.“
				
			

Nutze KI als Unterstützung, aber setze auf echte Interaktionen. Sei präsent, sei ansprechbar und pflege deine Kontakte aktiv.

 

4. Intuition: Manchmal sagt dein Bauch mehr als jede Analyse

Daten und Fakten sind wichtig – aber sie erzählen nie die ganze Geschichte. Manchmal passt ein Job auf dem Papier perfekt, doch im Gespräch hast du ein schlechtes Gefühl. Umgekehrt kann eine Stelle, die du ursprünglich nicht in Betracht gezogen hast, plötzlich genau richtig erscheinen.

Intuition ist das Zusammenspiel aus Erfahrung, Emotionen und unbewussten Eindrücken. Sie hilft dir, Situationen richtig einzuschätzen und die beste Entscheidung für dich zu treffen.

Tipp: Vertrau auf dein Gefühl. Wenn du nach einem Vorstellungsgespräch Zweifel hast, frag dich: Liegt es an der Nervosität – oder an einem echten Warnsignal? Und wenn sich ein Angebot richtig anfühlt, obwohl es nicht perfekt erscheint – vielleicht steckt genau da deine nächste grosse Chance?

5. Individuelle Entwicklung: Karriere ist mehr als ein Algorithmus

KI kann Muster erkennen und Karrierepfade vorschlagen. Doch was ist mit deinen persönlichen Zielen? Dein Weg ist einzigartig. Deine Erfahrungen, deine Wünsche und deine Vorstellungen von Erfolg lassen sich nicht in einen Algorithmus pressen.

Karriere bedeutet Entwicklung – und die ist oft unvorhersehbar. Vielleicht entdeckst du durch ein Projekt eine neue Leidenschaft. Vielleicht entscheidest du dich bewusst gegen eine klassische Karriere und für mehr Flexibilität. Das sind Entscheidungen, die KI nicht für dich treffen kann.

Beispiel-Prompt für Karriereplanung: 

				
					„Analysiere meine bisherige Berufserfahrung als [Jobtitel] und schlage mögliche Karrierewege vor, die zu meinen Stärken [Stärken] und Interessen [Interessen] passen.“
				
			

Nutze solche Vorschläge als Inspiration, aber mach deine eigene Recherche und höre auf deine innere Stimme.

 

Fazit: KI ist ein Werkzeug – aber kein Ersatz für dich

Künstliche Intelligenz kann dir helfen, effizienter zu arbeiten. Sie kann Bewerbungsprozesse optimieren, Texte verbessern und sogar Jobvorschläge liefern. Aber sie kann nicht das ersetzen, was dich als Bewerber einzigartig macht: deine Persönlichkeit, deine Intuition und deine zwischenmenschlichen Fähigkeiten.

Nutze KI als Unterstützung, aber verlasse dich auf deine eigenen Stärken. Am Ende entscheidet nicht der beste Algorithmus über deinen Erfolg – sondern du selbst.

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